Koblenz liest ein Buch
Vom 23. Mai – 20. Juli 2024 hieß es wieder: „Koblenz liest ein Buch“.
Im Jahr 2024 fand die vierte Auflage der Veranstaltungsreihe „Koblenz liest ein Buch“ statt.
Im Zeitraum vom 23. Mai bis zum 20. Juli 2024 wurde der Roman „Sophia, der Tod und ich“ von Thees Uhlmann, ein temporeicher, hochkomischer, berührender Roman über all das, was im Leben wirklich zählt, zum Stadtgespräch sowie zum Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen und Aktionen.
Unterstützt von verschiedenen Kooperationspartnern wie dem Theater Koblenz, dem Odeon-Apollo-Kinocenter, der Schauspielschule Koblenz und der Stadtbibliothek erwartete die Koblenzerinnen und Koblenzer ein vielfältiges Programm. Das Theater Koblenz führte ein Schauspiel nach dem Roman von Thees Uhlmann auf und im Odeon-Apollo-Kinocenter wurde die 2022 entstandene Filmproduktion zum Buch gezeigt. Darüber hinaus gab es Leseaktionen an besonderen Orten wie Kneipen, Geschäften und im Freien.
Zudem wurden Leseexemplare des Romans zum Hineinschnuppern an vielen verschiedenen Orten in der Stadt ausgelegt.
Du hast eine Veranstaltungsidee oder kennst einen besonderen Leseort? Nimm gerne Kontakt zu uns auf!
Koblenz liest ein Buch 2024: "Sophia der Tod und ich" von Thees Uhlman
Im Debütroman des Musikers Thees Uhlmann geht es ums Ganze. Der Tod klingelt an der Tür. Aber statt den Erzähler ex und hopp ins Jenseits zu befördern, gibt es ein rasantes Nachspiel. Ein temporeicher, hochkomischer, berührender Roman über all das, was im Leben wirklich zählt.
Zwischen Tod und Erzähler entspinnt sich ein hinreißendes Wortgefecht, in dem es um Liebe, Freundschaft und Glauben, um den Lakritzgeschmack von Asphalt und das depressive Jobprofil des Todes geht. Zu seiner Verwunderung gelingt es dem Tod nicht, den Erzähler sterben zu lassen. Ein spektakulärer Roadtrip beginnt.
Gemeinsam mit seiner ruppigen Exfreundin Sophia und dem Tod macht sich der Erzähler auf den Weg zu seiner Mutter und zu seinem sieben Jahre alten Sohn, den er seit Ewigkeiten nicht gesehen hat, dem er aber Tag für Tag eine Postkarte schreibt.»Sophia, der Tod und ich« ist ein irrsinnig lustiger, anrührender Roman, druck- und kraftvoll in jeder Zeile. Sophia, der Tod und ich - Thees Uhlmann | Kiepenheuer & Witsch (kiwi-verlag.de)
Hier finden Sie eine kleine Leseprobe zum Hineinschnuppern.
Ergebnis des Kreativwettbewerbs im Rahmen von "Koblenz liest ein Buch 2024"
Impressionen 2024
- © David Müller
- © David Müller
- © David Müller
- © David Müller
- © David Müller
- © David Müller
- © David Müller
- © STADT KOBLENZ
vergangene Veranstaltungen 2024
Mai 2024
Donnerstag, 23. Mai 2024 | 20:00 Uhr (Einlass ab 19:30 Uhr) | Auftakt "Koblenz liest ein Buch 2024" | Buchhandlung Reuffel (Löhrstraße 92, 56068 Koblenz) - Lesung mit Jona Mues und Tatjana Hölbing aus dem Ensemble des Theater Koblenz sowie Einblicke in die Probenarbeit von Juliane Wulfgramm, Chefdramaturgin am Theater Koblenz | kostenfrei, Anmeldung erforderlich, Tickets erhältlich bei Ticket-Regional
Samstag, 25. Mai 2024 | 19:30 | Schauspiel "Sophia, der Tod und ich" | Theater Koblenz - Schauspiel nach dem Roman von Thees Uhlmann · Für die Bühne bearbeitet von Hans Schernthaner | kostenpflichtig, Tickets hier erhältlich
Sonntag, 26. Mai 2024 | 18:00 | Schauspiel "Sophia, der Tod und ich" | Theater Koblenz - Schauspiel nach dem Roman von Thees Uhlmann · Für die Bühne bearbeitet von Hans Schernthaner | kostenpflichtig, Tickets hier erhältlich
Freitag, 31. Mai 2024 | 17:00 Uhr | Gartenlesung | Garten Herlet (Herletweg 9, 56068 Koblenz)- Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" mit Gabriela Born, 1. Vorsitzende des Vereins Freunde des Garten Herlet e.V. | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Juni 2024
Samstag, 01. Juni 2024 | 13:00 Uhr | Lesung im Rahmen des Augusta-Fests | Konzertmuschel - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" von Mitgliedern des Ensembles der Schauspielschule Koblenz | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Freitag, 07. Juni 2024 | 19:30 | Schauspiel "Sophia, der Tod und ich" | Theater Koblenz - Schauspiel nach dem Roman von Thees Uhlmann · Für die Bühne bearbeitet von Hans Schernthaner | kostenpflichtig, Tickets hier erhältlich
Samstag, 08. Juni 2024 | 10:30 - 12:00 Uhr | Annäherungen ... Schreib-Workshop mit Jürgen Spitzlay| Kundenzentrum evm (Schlossstraße 42, 56068 Koblenz) - Mit leicht erlernbaren Methoden des "Kreativen Schreibens" nähern wir uns einigen großen Lebensthemen (Glück, Freude, Verlust, Sinn,..) an. In einem bewertungsfreien, von Wertschätzung geprägten Rahmen kann jede:r bei sich, wie auch bei Anderen vielfältige Anregungen und Erkenntnisse erfahren. Es werden keinerlei Vorkenntnisse benötigt. Teilnahme ab 16 Jahren | kostenfrei, Anmeldung unter kultur@stadt.koblenz.de erforderlich
Dienstag, 11. Juni 2024 | 17:00 Uhr | Let´s talk about death - Lesung und interaktiver Austausch | das KREATOP e.V., Leerstandsnutzung im Forum Mittelrhein (Zentralplatz 2, 56068 Koblenz, 1. OG) - Lesung mit anschließendem interaktiven Austausch zu Themen aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" mit Arina Horre und Viktor Lee von der Schauspielschule Koblenz| kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Mittwoch, 12. Juni 2024 | 16:30 Uhr | Lesung mit Kulturdezernent Ingo Schneider | Stadtbibliothek Koblenz (Zentralplatz 1, 56068 Koblenz) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" von Ingo Schneider, Dezernent für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Donnerstag, 13. Juni 2024 | 18:00 Uhr | Literarischer Leichenschmaus | Hopfenblüte Koblenz (Löhrstraße 107, 56068 Koblenz) - Literarischer Leichenschmaus mit typischen Speisen und Lesungen aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" von David Prosenc und Dorothee Lochner aus dem Ensemble des Theater Koblenz | Eintritt 12,00 € inkl. Kuchen, belegte Brötchen und Kaffeem Tickets erhältlich bei Ticket-Regional
Samstag, 15. Juni 2024 | 15:00 Uhr | Lesung im Leerstand | Löhr-Center Koblenz (Hohenfelder Straße 22, 56068 Koblenz, im Erdgeschoss zwischen Cecil Store / Street One und Pimkie) - Szenische Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" von Mitgliedern des Ensembles der Schauspielschule Koblenz in einem leerstehenden Ladenlokal | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Montag, 17. Juni 2024 | 10:00 Uhr | Seniorenlesung | Seniorenresidenz Moseltal (Moselweißer Straße 123, 56073 Koblenz) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" für Senior:innen mit dem Lesemann Ulf Störmer | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Sonntag, 23. Juni 2024 | 15:00 Uhr | Lesung im Rahmen der Kulturtage Ehrenbreitstein | Theater am Ehrenbreitstein (Hofstraße 271, 56077 Koblenz) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" mit Schauspielerin Annika Woyda | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Montag, 24. Juni 2024 | 17:00 Uhr | Lesung im Park | Generationenpark Alte Ziegelei Moselweiß (In der Höll, 56073 Koblenz) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" mit Arminius dem Vorleser | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Mittwoch, 26. Juni 2024 | 16:30 Uhr | Lesung mit Oberbürgermeister David Langner | Stadtbibliothek Koblenz (Zentralplatz 1, 56068 Koblenz) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" von David Langner, Oberbürgermeister der Stadt Koblenz | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Samstag, 29. Juni 2024 | 19:00 Uhr | Talk mit Thees Uhlmann| Buchhandlung Reuffel (Löhrstraße 92, 56068 Koblenz) - Talk mit Autor Thees Uhlmann, Markus Dietze (Intendant am Theater Koblenz) und Juliane Wulfgramm (Chefdramaturgin am Theater Koblenz) | kostenfrei, Anmeldung erforderlich, Tickets erhältlich bei Ticket-Regional (Veranstaltung ausgebucht)
Juli 2024
Mittwoch, 03. Juli 2024 | 17:00 Uhr | Lesung auf dem Wochenmarkt| Kapuzinerplatz Ehrenbreitstein - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" von Mitgliedern des Ensembles der Schauspielschule Koblenz | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Freitag, 05. Juli 2024 | 15:30 - 17:00 Uhr | Schreib-Workshop mit Rita Schmidt-Hüser | Kundenzentrum evm (Schlossstraße 42, 56068 Koblenz) - Mit Impulsen aus dem Kreativen Schreiben nähern wir uns leicht und mit Humor großen Themen wie Glück, Sinn oder Endlichkeit. Die Vielfalt der Schreibanregungen ermöglicht immer wieder andere Zugänge und Sichtweisen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Teilnahme ab 16 Jahren | kostenfrei, Anmeldung unter kultur@stadt.koblenz.de erforderlich
ABGESAGT: Mittwoch, 10. Juli 2024 | 16:30 Uhr | Lesung mit Baudezernent Dr. Andreas Lukas
| Stadtbibliothek Koblenz (Zentralplatz 1, 56068 Koblenz) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" von Dr. Andreas Lukas, Baudezernent der Stadt Koblenz | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlichDonnerstag, 11. Juli 2024 |19:00 Uhr | Filmvorführung | Odeon-Apollo-Kinocenter (Löhrstraße 88, 56068 Koblenz) - Filmvorführung des Spielfilms "Sophia, der Tod und ich" (DE 2023) und anschließendes Filmgespräch mit Drehbuchautorin Lena May Graf| kostenpflichtig, Tickets hier erhältlich: Odeon-Apollo-Kinocenter : KOBLENZ LIEST EIN BUCH
Freitag, 12. Juli 2024 | 15:00 Uhr | theologische Lesung | Klostercafé im Peter-Friedhofen-Haus der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf (Florinspfaffengasse 6, 56068 Koblenz) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" und anschließendes Gespräch mit dem Dekan des Pastoralen Raumes Koblenz Thomas Darscheid | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Samstag, 13. Juli 2024 | 17:00 Uhr | zauberphilosophisches Café | DIEHLs Hotel (Rheinsteigufer 1, 56077 Koblenz) - philosophische Impulse zu Inhalten aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" mit Zauberphilosoph ANDINO | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Sonntag, 14. Juli 2024 | 14:15 Uhr | Lesung am Taufbrunnen | Taufbrunnen vor dem Mutter-Beethoven-Haus (Wambachstraße 204, 56077 Koblenz; bei schlechtem Wetter im Mutter-Beethoven-Haus) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" mit Arminius dem Vorleser | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Montag, 15. Juli 2024 | 16:30 Uhr | Lesung mit Bürgermeisterin Ulrike Mohrs | Stadtbibliothek Koblenz (Zentralplatz 1, 56068 Koblenz) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" von Ulrike Mohrs, Bürgermeisterin der Stadt Koblenz | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Dienstag, 16. Juli 2024 | 17:00 Uhr | Lesung an der Ufer-Bar | Ufer-Bar (an den Rheinstufen hinter dem Kurfürstlichen Schloss) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" mit Arminius dem Vorleser | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Mittwoch, 17. Juli 2024 |18:00 | Gartenlesung |Garten der Schauspielschule Koblenz (Kapuzinerplatz 135, 56077 Koblenz) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" von Mitgliedern des Ensembles der Schauspielschule Koblenz | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Samstag, 20. Juli 2024 | 11:00 Uhr | Matinée: Abschlusslesung von "Koblenz liest ein Buch" 2024 | Dachterrasse Ludwig Museum Koblenz (Esther-Bejarano-Straße 1, 56068 Koblenz) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" mit Schauspielerin Annika Woyda | kostenfrei, Anmeldung unter kultur@stadt.koblenz.de erwünscht
ZUSATZLESUNG: Donnerstag, 25. Juli 2024 | 18:00 | Mutter und Kind - eine lebenslange Beziehungskiste |Garten der Schauspielschule Koblenz (Kapuzinerplatz 135, 56077 Koblenz) - Lesung aus dem Roman "Sophia, der Tod und ich" zum Thema "Mutter" sowie anschließendes Gespräch zur Beziehung von Mutter und Kind mit Arina Horre und Viktor Lee Horre von der Schauspielschule Koblenz | kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich
Die Idee
Im Rahmen des Projekts „Koblenz liest ein Buch“ wird ein ausgewähltes Buch mehrere Wochen lang zum Stadtgespräch und zum Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen. Verschiedene Formate regen dazu an, aus dem Buch zu lesen, sich daraus vorlesen zu lassen und mit bekannten oder unbekannten Personen über die Themen des Buches zu sprechen.
Ziel der Projektreihe ist, bei möglichst vielen Koblenzer:innen die Lust am Lesen zu wecken, Begegnungen zu schaffen und Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Das Format soll ein gemeinschaftliches Lese- und Literaturerlebnis bieten und darüber hinaus eine Kultur der Literatur und der Diskussion in der Stadt Koblenz fördern sowie einen neue Art des Zugangs zu Literatur etablieren
Das Projekt „Koblenz liest ein Buch“ wurde im Jahr 2017, anlehnend an das Format „GanzOhr“ der Koblenz-Touristik und dem Theater Koblenz, von der Buchhandlung Reuffel, der Universität Koblenz-Landau und dem Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz initiiert. An Idee und Ausführung waren zudem zahlreiche Unterstützer:innen beteiligt, insbesondere der Freundeskreis Theater Koblenz e.V.
Koblenz liest ein Buch 2022
Das Buch 2022: "Was man von hier aus sehen kann" von Mariana Leky
Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, erzählt Mariana Leky in ihrem Roman.
,,Was man von hier aus sehen kann'' ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter besonderen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan… Wie Innigkeit gelingen kann zwischen den Menschen – gegen viele Widerstände, Zeitverschiebungen und Unwägbarkeiten –, zeigt dieses ebenso kluge wie zartfühlende Buch, das zum großen Überraschungserfolg wurde.''
Mit ,,Was man von hier aus sehen kann'' beweist Mariana Leky, dass sie zu den kraftvollsten und unverwechselbaren Stimmen der deutschen Literatur gehört.
Themen
- Tod
- Verlust
- Liebe
- Trauer
- Landleben
- Gemeinschaft
- u. v. m.
- Tod
Koblenz liest ein Buch 2019
Das Buch 2019: "Sungs Laden" von Karin Kalisa
Am Anfang ist es nur eine alte vietnamesische Holzpuppe, die in der Aula einer Grundschule Kinder und Lehrer bezaubert. Noch ahnt keiner, dass binnen eines Jahres der Prenzlauer Berg auf den Kopf gestellt werden wird: Das Szene-Viertel entdeckt seinen asiatischen Anteil und belebt seine anarchisch-kreative Seele neu. Brücken aus Bambus spannen sich zwischen den Häusern, Parkraumwächter tragen Kegelhüte, auf Brachflächen grünt exotisches Gemüse, und ein Zahnarzt macht Sonntagsdienst für Patienten aus Fernost. Nachdem auf dem Dach des Bezirksamts kurzzeitig auch noch die Ho-Chi-Minh-Flagge wehte, münden die Aktionen in ein Fest, wie der Kiez noch keines erlebt hat: großes vietnamesisches Wassermarionettentheater in einem Ententeich! Vom Gemischtwarenladen des studierten Archäologen Sung nimmt all dies seinen Ausgang. Hier treffen die Schicksale ehemaliger vietnamesischer Vertragsarbeiter mit den Lebensgeschichten früherer DDR-Bürger zusammen, von hier aus wird der Kiez nicht nur mit Obst und Gemüse, sondern auch mit dem guten Geist der Improvisation versorgt.
Karin Kalisa, Jahrgang 1965, hat sich als Wissenschaftlerin mit asiatischen Sprachen, Philosophie und ethnologischen Beschreibungen beschäftigt. Nach Stationen in Bremerhaven, Hamburg, Tokio und Wien lebt sie seit einigen Jahren in Berlin. "Sungs Laden" ist ihr erster Roman, der zweite Roman wird im Herbst 2019 erscheinen.
Themen
- Deutsche Nachkriegsgeschichte
- Fremd- bzw. Gastarbeiter
- Migration und Integration
- Ankommen und Bleiben
- Community Building
- Kommunikation zwischen Kulturen
- Generationen und sozialen Milieus
- Familie und Zusammenhalt
- Begegnungen, Biografien und Schicksale
- Bürgerengagement
- Verständigung
- soziale Projekte
- Rückeroberung und Umnutzung des öffentlichen Raumes
- lebendige Stadtteilkultur
- Nachbarschaft
- Identität, Herkunft und Zukunft
- u. v. m.
- Deutsche Nachkriegsgeschichte
Koblenz liest ein Buch 2017
Das Buch 2017: "Becks letzter Sommer" von Benedict Wells
Robert Beck, Deutsch- und Musiklehrer an einem Münchner Gymnasium, ist nicht zu beneiden. Mit 37 Jahren steuert er auf eine Midlife-Crisis zu. Aus seinem Lebenstraum als Musiker einer aufstrebenden Amateurband wurde es nichts und sein sicherer Job als Lehrer ödet ihn an. Sein Liebesleben, bestehend aus rein flüchtigen Frauenbeziehungen, gibt ihm genauso wenig Erfüllung. So empfindet Beck sein Leben als ein hoffnungsloses Desaster, gefangen zwischen gesicherter Beamtenstellung und unerfüllter Selbstverwirklichung – statt ausverkaufte Stadien zu füllen organisiert er Literaturcafés und Max Goldt-Lesungen. Mit dem Älterwerden ist Beck zudem mehr und mehr abgestumpft und eigensinnig geworden. Seine Träume hat die Zeit nach und nach zurechtgestutzt oder begraben. Seiner Arbeit als Lehrer ist er längst überdrüssig, hat er diese auch nur gewählt, um seinem Vater zu gefallen. Sein einziger Weggefährte ist der ehemalige Bandkollege Charlie. Ein exzentrisch, manisch-depressiver und drogensüchtiger Deutschafrikaner, der ziellos durchs Leben treibt und in seiner Hypochondrie jeden Tag aufs Neue an tödlichen Krankheiten erkrankt. Doch zwei menschliche Begegnungen scheinen eine Wende in Becks Leben zu bringen. Er lernt die Kellnerin Lara kennen, die eigentlich so gar nicht sein Typ ist, jedoch mit der Zeit unerwartet tiefe Gefühle in ihm auslöst. Doch die Affäre ist endlich, da sich Lara an einer Modeschule in Rom beworben hat.
Zugleich entdeckt er in seiner Klasse ein unglaubliches Musiktalent: den 17-jährigen rätselhaften Einzelgänger Rauli Kantas aus Litauen, der heimlich Schlittschuh läuft und im Verborgenen eine Waffe bei sich trägt. Beck sieht im Management dieses sonderbaren Jungen die Chance, sich doch noch musikalisch zu verwirklichen. Er nimmt sich dem Jungen nicht selbst- und neidlos an, schreibt Songs für ihn und organisiert eine Release-Party in der Schulturnhalle, zu der er frühere Kontakte aus der Musikszene einlädt. Mit eigenwilligen Eigenkompositionen und Melodie begeistert Rauli das Publikum und Becks ehemaligen Bandkollegen, der ihm einen Vertrag bei Sony anbietet; dies jedoch unter der Prämisse, dass sich Beck aus dem Management zurückzieht. Noch bevor Beck darüber ehrlich zu Rauli ist, brechen er, Charlie und Rauli zu einem Roadtrip durch Osteuropa auf. Das Ziel ist Istanbul, wo Charlie nach dem Aufenthalt in einer Nervenklinik seine Mutter besuchen will. Im Gepäck hat jeder seine eigenen Probleme. Auf der Fahrt stellt sich heraus, dass eine Plastiktüte ein weiterer Grund für die Fahrt ist: Charlie hat sich zu einem gefährlichen Drogenschmuggel überreden lassen. Rauli hingegen gesteht, dass er hinter Becks Rücken das Angebot von Sony aufgrund der prekären finanziellen Situation seiner Familie längst angenommen hat. Nun ist Becks Zukunft wieder ungewiss. Rauli ist als Künstler ein Genie, er selbst nur Durchschnitt. Soll er trotzdem seine Sicherheit aufgeben und zur Musik zurückkehren, obwohl ein Scheitern wahrscheinlich ist? Im Drogenrausch erscheint Beck ein gewisser Robert Zimmermann, der ihn bestärkt, seine Träume zu leben. Nach der gemeinsamen turbulenten Reise geht Rauli nach England, wo er nicht ganz erfolgreich an seiner Musikerkarriere arbeitet. Beck hingegen wagt den Schritt und kündigt seine Stellung als Lehrer. Er setzt alles auf eine Karte und geht nach Italien, um Musik zu machen. Jahre später wartet er noch immer auf musikalische Inspiration und lebt alleine. Was mit Lara ist, bleibt unklar. Eines Abends bekommt er Besuch von Rauli, der gezeichnet von Drogen und Enttäuschungen, von den Schlägen seines Vaters berichtet und über die Zurückweisung seiner Jugendliebe Anna nie hinweggekommen ist. Er hinterlässt ihm als Abschiedsgeschenk ein Lied zur Inspiration – sein unveröffentlichtes Meisterwerk Finding Anna.
Themen des Buches
In dem Roman „Becks letzter Sommer“ tauchen u.a. folgende zentrale Themen auf, die bei Veranstaltungen aufgegriffen werden oder über die gesprochen wird:
- Die immerwährende Suche nach dem persönlichen Glück
- Musiker, Lehrer, Lehrer-/Schülerverhältnisse, Schüler mit Migrationshintergrund
- Freundschaft und Verrat, Liebe und schwierige Vater-Sohn-Beziehungen
- Midlife-Crisis
- Das Dilemma zwischen gesicherter Existenz und unerfüllter Selbstverwirklichung
- Das „Künstlerwerden“, das Entdecken von Talenten und die Talentförderung
- Von der inneren Leere, von Zweifeln und Ängsten vor Entscheidungen
- Über das Älterwerden und den neidvollen Blick auf das Jung-Sein
- Von der Liebe, die jeder sucht, die jeder braucht
- Von Musik und Bob Dylan
- Vom Mut, auszubrechen und in eine ungewisse Zukunft aufzubrechen
Bei „Becks letzter Sommer“ handelt es sich um einen besonderen Buchaufbau. Die Form greift das zentrale Thema der Musik auf: Wie in einer Langspielplatte gibt es ein Intro, eine A- und B-Seite und ein Outro. Jeweils vier Kapitel enthält eine Seite. Die sogenannten Tracks sind mit Bob Dylan-Songs betitelt. Immer wieder eingeschoben sind Rückblenden und eine Perspektive, in der der Autor selbst als Schriftsteller Ben das Leben seines ehemaligen Lehrers Beck erzählt.In seiner thematischen Vielfalt spricht das Buch Jung und Alt gleichermaßen an und ermöglicht einen generationenübergreifenden lebendigen Austausch. In „Becks letzter Sommer“ erzählt Benedict Wells humorvoll und auch nachdenklich von verpassten Chancen und alten unerfüllten Lebensträumen, von schicksalshaften Begegnungen und über die Liebe, von der Leidenschaft für Musik und einem außergewöhnlichen Sommerroadtrip am Rande des Wahnsinns, bei dem noch einmal alles möglich scheint.