Florinsmarkt
Der Florinsmarkt hat seinen Namen vom Stift St. Florin, das spätestens seit dem 11. Jahrhundert überliefert ist. Hier wirkte ab 1430 auch der Universalgelehrte und spätere Kardinal Nikolaus von Kues (1401–1464), dem der Katholische Leseverein ein Denkmal widmete. Dieses steht seit 2007 vor der früheren Stiftskirche, die seit 1820 ein evangelisches Gotteshaus ist.
Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war der Florinsmarkt ein Versammlungsort der Bürgerschaft, um 1459 auch als Standort der Blutlinde erwähnt. Im April 1944 wurden viele Gebäude am Florinsmarkt schwer beschädigt. Besonders stark war die Nordseite betroffen. Der Wiederaufbau erfolgte vereinfacht auf den mittelalterlich-frühneuzeitlichen Kellern sowie den noch erhaltenen Erdgeschossen und den ersten Obergeschossen. In seiner heutigen Form gibt es den Florinsmarkt erst seit dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts.
Die Entstehung des Platzes, der bis 1890 auch von Viehhändlern genutzt wurde, steht im Zusammenhang mit den Überlegungen zur Verbreiterung der Burgstraße. Anstelle des heutigen Parkplatzes befand sich ursprünglich ein größeres, zum Bürresheimer Hof gehörendes Gebäude, das 1816 von der Stadt Koblenz erworben und abgebrochen wurde. Das Areal war bereits im Mittelalter bebaut. Der Kern des ursprünglichen Marktes lag zwischen der Florinskirche, der moselseitigen Stadtmauer sowie im Eingangsbereich zwischen Florinspfaffen- und Mehlgasse.
Bei der Altstadtsanierung wurden einige Gebäude auf der Südseite unter Erhalt der Keller abgebrochen. Dort stehen heute historisierende Neubauten. Bei den Häusern Florinsmarkt 14 und 18–20 blieben die Originalfassaden erhalten.