Gemüsegasse
Die parallel zur Mehlgasse und zur Münzgasse verlaufende Gemüsegasse war bereits Teil des mittelalterlichen Straßennetzes in der heutigen Altstadt. In Urkunden des späten 13. Jahrhunderts wurde sie erstmals als Schildergasse erwähnt. Die Gasse hatte ihren ursprünglichen Namen nach den dort ansässigen Malern. Den Namen Gemüsegasse führte sie erst, nachdem 1711 der Gemüsemarkt in diese Straße verlegt worden war. Ab 1715 wurden Gebäudeüberstände beseitigt und die Straßenfühlung verbessert. Die Verbindung zur Mehlgasse stellt das nach dem Wirt Etz benannte Gässchen her, der hier im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert eine Gastwirtschaft betrieb.
In der Gemüsegasse erfolgten im Zuge der Altstadtsanierung gravierende Eingriffe, vor allem bis Mitte der 1980er-Jahre im Block zwischen Gemüsegasse und Mehlgasse. So wurden die Gebäude Nummer 2, 4 und 16 wegen der Schaffung von Freiflächen ersatzlos abgerissen. Darüber hinaus wurde bis auf das mittelalterlich-frühneuzeitliche Kellersystem und die Fassaden der Häuser 8 und 10 der gesamte Block zwischen Gemüsegasse und Mehlgasse abgebrochen. Beim Neuaufbau entstanden auf den historischen Kellern die historisierend gestalteten Häuser Gemüsegasse 12 und 14. Auch auf der westlichen Straßenseite mit ihren weitgehend in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichteten, heute modernisierten Gebäuden gab es gravierende Veränderungen. So wurde der Block zur Münzgasse teilweise entkernt. Auch der bis in die frühen 90er-Jahre bestehende ehemalige Stiftshof Gemüsegasse 9 musste wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, der sich am historischen Vorbild orientiert und auf die Originalkeller gesetzt wurde.