Mittelrhein-Museum

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Kastorhof

Blick aus der Kastorstraße auf Kastorbrunnen und Kastorkirche, links Gasthaus Zum Karpfen, rechts Generalkommando des VIII. Armeekorps im von der Leyenschen Hof, 1905
Blick aus der Kastorstraße auf Kastorbrunnen und Kastorkirche, links Gasthaus Zum Karpfen, rechts Generalkommando des VIII. Armeekorps im von der Leyenschen Hof, 1905


Blick vom Kastorhof in die Kastorstraße, links Generalkommando des VIII. Armeekorps im von der Leyenschen Hof, rechts Kastorbrunnen, um 1912
Blick vom Kastorhof in die Kastorstraße, links Generalkommando des VIII. Armeekorps im von der Leyenschen Hof, rechts Kastorbrunnen, um 1912


Blick von Südosten über den Kastorhof auf den Kastorbrunnen, rechts Kastorschule, erbaut nach Plänen des Stadtbaumeisters Hermann Nebel, eröffnet am 16. April 1885, um 1910
Blick von Südosten über den Kastorhof auf den Kastorbrunnen, rechts Kastorschule, erbaut nach Plänen des Stadtbaumeisters Hermann Nebel, eröffnet am 16. April 1885, um 1910


Der Kastorhof entstand im Zuge der mittelalterlichen Stadterweiterung, erhielt aber seine heutigen Dimensionen erst in französischer Zeit. Damals wurden auch die letzten Gebäude des Stifts St. Kastor abgebrochen. An die Bebauung des Mittelalters in diesem Bereich erinnern heute die 836 geweihte ehemalige Stiftskirche, der Rheinbau der Deutschordenskommende und die spätgotische St.-Jakobus-Kapelle des früheren Von der Leyenschen Hofs. Die neueren Gebäude wurden 1944 fast vollständig zerstört. Ausnahmen sind die Südseite des Platzes mit den Bauten des Architekten Johann Claudius von Lassaulx (1781–1848) und ein gründerzeitliches Gebäude auf der Westseite.

Platzprägend ist das Brunnenmonument, das ursprünglich aus der bereits in kurfürstlicher Zeit geschaffenen Metternicher Quellwasserleitung gespeist wurde, sich aber heute nicht mehr an seinem Originalstandort befindet. Das Brunnenmonument wurde nach einem Entwurf des französischen Militäringenieurs Dagobert Chauchet durch den Bildhauer Rauch gefertigt, aufgestellt wurde es 1812 auf Initiative des französischen Präfekten Jules Doazan. Das Monument sollte die Taten Napoleons verherrlichen. Die Inschrift erhielt eine unfreiwillige Komik, weil russische Truppen im Zuge des Befreiungskriege Koblenz vorübergehend übernahmen. Berühmt geworden ist der Zusatz zur Inschrift, der übersetzt heißt: „Gesehen und genehmigt durch uns, den russischen Kommandanten der Stadt Koblenz am 1. Januar 1814.“

Das Monument wurde ursprünglich von einer Plastik aus Kalkstein, die Vater Rhein und Mutter Mosel symbolisierte, gekrönt. Eine Kopie des Kunstwerks ist heute im Garten des Kurfürstlichen Schlosses aufgestellt.