Löhrrondell und Fischelstraße
Am Löhrrondell ist die von 1900 bis 1903 erbaute neuromanische Herz-Jesu-Kirche stadtbildprägend. Ursprünglich befand sich in diesem Bereich ein Abschnitt der barocken Stadtbefestigung. Diese wurde im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts aufgegeben. Die Bebauung setzte erst mit dem Aufschwung der Schloßstraße um 1850 ein. Die Originalbebauung wurde 1944 komplett zerstört. Lediglich das katholische Gotteshaus wurde in leicht veränderter Form wiederaufgebaut.
Bis weit in die 1980er-Jahre hinein war das komplette Areal vor allem von Provisorien geprägt. Nachdem die Trümmer weggeräumt waren, entstand ein großer Parkplatz. Dieser verband das Löhrrondell mit der Fischelstraße, von der heute im Bereich der Weißer Gasse nur noch ein kurzes Teilstück erhalten ist. Die Fischelstraße, die ihren Namen von einem früheren Beigeordneten der Stadt hat, wurde einst Eisenbahnstraße genannt. Sie war ursprünglich eine wichtige Verbindung zum einstigen Rheinbahnhof. In der Fischelstraße, deren Bebauung ebenfalls 1944 in weiten Teilen zerstört wurde, gab es auch ein Hotel. Im Zuge der Neugestaltung der innerstädtischen Verkehrsachsen wurde der Straßenzug in den 1960er-Jahren in weiten Teilen beseitigt.
Im Bereich des Löhrrondells und der angrenzenden Löhrstraße verlief die römische Fernstraße von Mainz nach Köln. Hier gab es nicht nur einen Handwerkerbezirk, sondern auch ein spätantik-frühmittelalterliches Gräberfeld, das 1990 bei Bauarbeiten entdeckt wurde. Komplett neu gestaltet wurde das Löhrrondell zur 2000-Jahr-Feier der Stadt Koblenz und zur Bundesgartenschau 2011.