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Joseph-Breitbach-Literaturpreis an Anne Weber verliehen

Der Schriftstellerin Anne Weber wurde in einem Festakt durch die Stiftung Joseph Breitbach und die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, der Joseph-Breitbach-Preis 2024 verliehen.  Veranstaltungsort war aufgrund der laufenden Sanierungsarbeiten nicht wie traditionell gewohnt das Theater der Stadt Koblenz, wohl aber das auf dem Festungsgelände Ehrenbreitstein errichtete, beeindruckende Theaterzelt. Anne Weber erhielt den Literaturpreis für ihr herausragendes Gesamtwerk, das zwischen verschiedenen Genres changiert und durch enorme literarische Vielfalt besticht.

Der Joseph-Breitbach-Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. In seinem Testament hatte der in Koblenz geborene deutsch-französische Publizist und Schriftsteller Joseph Breitbach die Schaffung eines solchen Literaturpreises verfügt. Hierfür wurde seinerzeit die Stiftung Joseph Breitbach gegründet, welche in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, seit 1998 jährlich den Joseph-Breitbach-Preis verleiht.

"Der Name Joseph Breitbach ist eng mit der Stadt Koblenz verbunden. Wir sind stolz, der Gastgeber für die Verleihung dieses renommierten Preises zu sein. Ich freue mich sehr, Anne Weber als neue Preisträgerin in Koblenz willkommen heißen zu dürfen", so der Koblenzer Dezernent für Bildung und Kultur, Ingo Schneider, in seinen Begrüßungsworten.

„Ich gratuliere Anne Weber herzlich zur Auszeichnung mit dem Joseph-Breitbach-Preis. Anne Weber ist eine herausragende Schriftstellerin unserer Zeit, die mit jedem neuen Buch die Grenzen des Erzählens neu auslotet. Sie ist eine Virtuosin der Form, ohne dabei die Kunst zum Selbstzweck zu machen. Vielmehr gelingt es ihr, für jedes Thema den richtigen Ton zu treffen. Zudem ist sie eine Brückenbauerin zwischen Frankreich und Deutschland – wie auch Joseph Breitbach es war“, sagte Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck.

Für die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, sprach deren Präsident Reiner Anderl ein Grußwort.

Die Jury hatte zur seit über vierzig Jahren in Frankreich beheimateten Schriftstellerin und Übersetzerin Anne Weber herausgestellt, sie habe sich in ihrem thematisch und stilistisch breit gefächerten Werk um die deutsche und die französische Literatur gleichermaßen verdient gemacht. Sie sei eine ebenso innovative wie traditionsbewusste Vermittlerin zwischen Frankreichs und Deutschlands Literaturen und Lebenswelten.

„Ob mythischer Stoff oder essayistische Reportage“, so die Begründung der Jury, „ob moderne Heiligenlegende oder hochpolitische Recherche, ob Herkunftsgeschichte, Bericht aus dem Büroalltag oder märchenhafte Liebes-Fiktion: Anne Weber findet für jedes Sujet eine andere erzählerische Form. Vom leichthändigen Parlando bis zur tief berührenden Totenklage beherrscht sie die unterschiedlichsten Tonlagen. Was die immer wieder verblüffenden Romane verbindet, ist eine ausgeprägte Wahrnehmungssensibilität, ein lakonischer und zugleich anmutiger Humor und eine unnachgiebige Ernsthaftigkeit in der Suche nach dem jeweils angemessenen Wort.“

Anne Weber ist 1964 in Offenbach geboren und lebt seit 1983 in Paris. Sie hat sowohl aus dem Deutschen ins Französische übersetzt (zum Beispiel Jacob Burckhardt, Sibylle Lewitscharoff, Wilhelm Genazino und Erich Maria Remarque), wie auch umgekehrt (beispielsweise Pierre Michon, Marguerite Duras). Sie schreibt selbst in beiden Sprachen. Für ihr Werk wurde sie u.a. mit dem Heimito von Doderer-Literaturpreis und dem Johann-Heinrich-Voß-Preis ausgezeichnet. Für ihr Buch „Annette, ein Heldinnenepos“ erhielt Anne Weber den Deutschen Buchpreis 2020, für ihre Übersetzung von Cecile Wajsbrots Roman „Nevermore“ wurde sie 2022 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse geehrt.

Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt der Autor, Journalist, sowie Kultur- und Literaturwissenschaftler Lothar Müller.

Die abschließende Rede an diesem Abend gebührte der Preisträgerin selbst, in welcher sie über die Person Joseph Breitbachs, das Wirken seines Lebens und Werkes auf sie selbst und ihre Wirklichkeit als Gradwandererin zwischen zwei Kulturen und Sprachen, sprach.


Fotos: Michael Jordan

Gruppenbild der diesjährigen Verleihung des Joseph-Breitbach-Preises: v.l. Reiner Anderl (Präsident Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz), Jörg Perscheid (Vorstand Sparaksse Koblenz), Ingo Schneider (Kulturdezernent Stadt Koblenz), Preisträgerin Anne Weber, Lothar Müller (Laudator), Wolfgang Mettmann (Stiftungsrat Stiftung Joseph Breitbach), Jürgen Hardeck (Kulturstaatssekretär Land Rheinland-Pfalz)

Wolfgang Mettmann, Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Joseph Breitbach, überreichte der Autorin Anne Weber die Urkunde des Joseph-Breitbach-Preises 2024.

Gruppenbild der diesjährigen Verleihung des Joseph-Breitbach-Preises: v.l. Reiner Anderl (Präsident Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz), Jörg Perscheid (Vorstand Sparaksse Koblenz), Ingo Schneider (Kulturdezernent Stadt Koblenz), Preisträgerin Anne Weber, Lothar Müller (Laudator), Wolfgang Mettmann (Stiftungsrat Stiftung Joseph Breitbach), Jürgen Hardeck (Kulturstaatssekretär Land Rheinland-Pfalz)
Gruppenbild der diesjährigen Verleihung des Joseph-Breitbach-Preises: v.l. Reiner Anderl (Präsident Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz), Jörg Perscheid (Vorstand Sparaksse Koblenz), Ingo Schneider (Kulturdezernent Stadt Koblenz), Preisträgerin Anne Weber, Lothar Müller (Laudator), Wolfgang Mettmann (Stiftungsrat Stiftung Joseph Breitbach), Jürgen Hardeck (Kulturstaatssekretär Land Rheinland-Pfalz)
Wolfgang Mettmann, Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Joseph Breitbach, überreichte der Autorin Anne Weber die Urkunde des Joseph-Breitbach-Preises 2024.
Wolfgang Mettmann, Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Joseph Breitbach, überreichte der Autorin Anne Weber die Urkunde des Joseph-Breitbach-Preises 2024.