Löhrstraße

Beschreibung

chronologische Folge der Benennungen:
1. Leerstraße*.
Erklärung:
Bellinghausen: Straßennamen 4 (1927), Nr. 22, S. 1-2, hier S. 1; Stadtarchiv Koblenz 623 Nr. 8848, S. 28-30 (Beantwortung einer Anfrage nach dem StrN Löhrstraße durch Hans Bellinghausen, Dez. 1934). – Vermutlich nach dem „leeren“ unbebauten Bering um die älteste Mauer benannt, „in Leera“ 1242. (StrV 1939). – „Gewöhnlich von leer (= unbebaut) abgeleitet; 1242 die Leer genannt; Dittmaier neigt zur Erklärung hlari (= Weideplatz), da leer im rheinischen Namensschatz ungebräuchlich“ (Liessem, S. 422).
Die Herkunft des Straßennamens Löhrstraße hat zuletzt Reinhard Kallenbach diskutiert (Die Koblenzer Altstadt. Entwicklung, Planung und Schicksal der historischen Bürgerhäuser. Koblenz 1995, S. 31-32). Er räumt ein, dass sich die Deutung von „Löhr“ als „leer“ im Sinne von „unbebaut“ im Anschluss an die Überlegungen von Fritz Michel durchgesetzt habe. Michel leitet den Straßennamen von dem Flurnamen „Lere“ („Lera“, „Leyr“) ab, der „jenes die römisch-fränkische Mauer umgebende Glacis, das auch als Fahrstraße benutzt wurde“, meine (Michel: Mittelalter, S. 34). Doch schon die ältere Forschung, so Kallenbach, habe darauf hingewiesen, dass an der Stadtmauer die Gerber mit ihren Lohgruben ansässig gewesen seien (sie durften sich wegen der Geruchsbelästigung nicht im Kernstadtbereich ansiedeln), bis der Rat ca. 1671 ihre Verlegung nach Lützelkoblenz angeordnet habe (Günther: Topographische Geschichte, S. 24; Stramberg: Rheinischer Antiquarius, Bd. I,4, S. 791). Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts war bekannt, dass sich am Stadtgraben einstmals Gerbereien befunden hatten (Abundius Maehler: Die Stadt Coblenz und ihre Verwaltung 1818-1823. [...] Hrsg. von dem Ober-Bürgermeister der Stadt. Koblenz 1825, S. 7). Demnach würde sich der Straßenname von den „Löhern“, also den Gerbern herleiten, die die Eichenlohe zur Gerbsäuregewinnung verarbeiteten. Beide Deutungen hätten demnach ihre Berechtigung, so dass sich eine eindeutige Antwort wohl nicht geben lässt. – In der Leir (Stadtarchiv Koblenz 623 Nr. 91, 2. Mai 1357). Michel: Flurnamen, S. 17-18 (s. v. Leer, Löhrtor; Jungandreas, S. 591-592 (s. v. Leer).

2. Löhrstraße: Die Löhrstraße bildete 1794 das gesamte elfte Quartier (Ausweisung 1794, S. 39-43).

3. Rue de Mayence*: In französischer Zeit Aufteilung der Löhrstraße – die Rue umfasste die Häuser Nr. 628-641, 665-671, 733-736; die Hausnummern 672-710 und 737-742 wurden Suite de la rue de Mayence genannt (Almanach 1804, S. 171-176).

4. Löhrstraße: 1823 Zustand wie 1794; bis 1840 Aufteilung in Leerstraße (Nrn. 628-641, 733-742), Löhrstraße (Nrn. 665-676, 690-710), und Am alten Löhrtor (Nrn. 677-688), 1852 tauchen die zwischenzeitlich [wieder?] eingerichteten Wege Barbaragäßchen und Gabrielsgäßchen im Adressbuch parallel auf (Handbuch Bewohner 1823, S. 26-28; Adreß-Handbuch 1840, S. 24-29; Adreß-Buch 1852, S. 71-73).

5. Löhrchaussee*.

6. Karthäuser Weg*: Abschnitt zwischen Löhrrondell/Löhrtor und Kreuzung Friedhofsweg (Beatusstraße)/Markenbildchenweg (vgl. Stadtarchiv Koblenz K Nr. 474, um 1865).

7. Umbenennung des Teilstücks vom Bahnübergang (am Löhrrondell) bis zum Bahnhofplatz in Löhrstraße: Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom: 20.6.1900 (Stadtarchiv Koblenz 623 Nr. 8076, S. 123-125). – Umbenennung des Teilstücks vom Bahnhofplatz bis zur Schenkendorfstraße in Frankenstraße: Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom: 20.6.1900 (ebd.) – Umbenennung des Teilstücks von der Schenkendorfstraße bis zum Schützenhaus in Fortsetzung der bereits so genannten Straße in Hohenzollernstraße: Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom: 20.6.1900 (ebd.).