Das "Quartier Goldgrube": Der Neubau der Kita Goldgrube schreitet voran
Die neue Kindertageseinrichtung im Stadtteil Goldgrube in Koblenz wird gemeinsam mit dem Neubau der Pestalozzi Grundschule mit Mensa und Sporthalle im Rahmen einer umfassenden Siedlungsentwicklung errichtet. Angesichts des steigenden Bedarfs an Betreuungsplätzen wird eine moderne Einrichtung entstehen, die den Anforderungen an zeitgemäße frühkindliche Bildung gerecht wird. Der zweigeschossige Neubau wird ab seiner geplanten Fertigstellung im Jahr 2026 insgesamt 180 Betreuungsplätze bieten und die Bedarfe der Stadtteile Rauental, Goldgrube und Moselweiß decken.
Architektonische Gestaltung
Der Zugang zum Gebäude erfolgt über den eingeschossigen Teil des Gebäudes, in dem ein Mehrzweckraum untergebracht ist. Im Anschluss daran erstreckt sich eine lichtdurchflutete zweigeschossige Halle, die mit einer großzügigen Treppe ins Obergeschoss verbunden ist. Dieser Bereich ist vom angrenzenden Spielbereich abtrennbar, sodass er auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann. Die Gruppenräume sind in beiden Geschossen identisch angeordnet und verfügen jeweils über einen direkten Zugang zu den Außenanlagen. Auf der Seite des Gebäudes, die nicht zum Garten zeigt, befinden sich weitere Räumlichkeiten wie die Küche, Speiseräume, Werkstätten, Personalbüros und die technische Infrastruktur. Zwischen diesen Bereichen erstreckt sich ein geräumiger Spielflur mit Garderoben für die Kinder.
Nachhaltige Bauweise
Ein besonderes Merkmal der Kita Goldgrube ist die nachhaltige Bauweise. Das Gebäude wird als Hybridbau realisiert, wobei die tragenden Decken und Innenwände aus massiven Materialien bestehen und die Außenwände in einem modernen Holzrahmenbau errichtet werden. Diese Mischbauweise nutzt die unterschiedlichen Eigenschaften der Materialien optimal, um Ressourcen sowohl beim Bau als auch im späteren Betrieb zu schonen.
Zusätzlich wird das Dach als Gründach ausgeführt, das mit einer speziellen Substratschicht bedeckt ist, um Regenwasser zurückzuhalten und das Mikroklima zu verbessern. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ergänzt das Energiekonzept der Kita und trägt zur nachhaltigen Energieversorgung bei. Die Planung orientiert sich an dem Passivhausstandard und sorgt für eine energieeffiziente Nutzung des Gebäudes.
Für die Fassadengestaltung sind Kombinationen aus Holzlatten und Faserzementplatten vorgesehen, wobei neutrale und naturnahe Farben gewählt wurden, um eine harmonische Eingliederung in die angrenzende Landschaft zu ermöglichen.
Außenbereich
Die Außenanlage der Kindertagesstätte wird vielfältige Spiel- und Themenbereiche bieten, die über die Gruppenräume oder bevorzugt durch eine Schmutzschleuse zugänglich sind. Im Eingangsbereich stehen neben den PKW-Stellplätzen auch Räumlichkeiten für Fahrräder, Müllentsorgung und die Lagerung von Spielgeräten zur Verfügung.
Aktueller Stand der Maßnahme
Mit dem Richtfest der neuen Kindertagesstätte im Stadtteil Goldgrube wurde am 28. Oktober 2024 ein weiterer Schritt für die Entwicklung nachhaltiger Betreuungs- und Bildungsangebote in Koblenz gefeiert.
In Anwesenheit von Oberbürgermeister David Langner, Architekt Tom Naujack, dem Leiter des Zentralen Gebäudemanagements Josef Heinen, Projektleiter Oliver Mohr und dem Leiter des Jugendamtes Peer Pabst wurde das Projekt als Teil der nachhaltigen Stadtentwicklung im Quartier Goldgrube gewürdigt.
In seiner Rede betonte Oberbürgermeister David Langner die Bedeutung des Projekts: „Mit der Kita Goldgrube schaffen wir nicht nur dringend benötigte Betreuungsplätze, sondern setzen auch ein Zeichen für nachhaltiges Bauen. Dieses Projekt steht beispielhaft für die zukunftsorientierte Entwicklung unserer Stadt.“
Architekt Tom Naujack betonte die Vorteile der Bauweise: „Die zweigeschossige Struktur deckt den Bedarf an Betreuungsplätzen und setzt zugleich auf eine nachhaltige Architektur. Die Hybridkonstruktion verbindet die Vorzüge von Holz- und Massivbau.“ Die Fassade aus Holzverkleidungen und Faserzementplatten verleiht dem Gebäude eine robuste und langlebige Außenhülle, die sich harmonisch in das Umfeld einfügt.
Nach den Ansprachen der beiden Redner folgte der traditionelle Richtspruch durch Zimmerermeister André Bast, der in alter Handwerkstradition gute Wünsche für das Gebäude und seine zukünftigen Nutzer aussprach. Nachdem er den Richtspruch beendet hatte, hob er das Glas, sprach den Trinkspruch und schleuderte es schließlich kraftvoll gegen die Fassade, wo es nach altem Brauch zerschellte – ein Symbol für Glück und Segen.
Das Gesamtbudget des Projekts beläuft sich auf etwa 11 Millionen Euro. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt den Bau der Kindertagesstätte mit einer Förderung von mehr als 1,5 Millionen Euro. Als nächstes beginnt der Innenausbau, um die geplante Inbetriebnahme im Jahr 2026 zu realisieren.