Planzeichnung

Umwelt und Planung

Das „Quartier Goldgrube“: Pläne für den Neubau der Grundschule Pestalozzi gehen voran

Eine neue Grundschule mit Sporthalle, eine neue Kindertagesstätte und neue Wohnungen – für das 20.000 Quadratmeter große „Quartier Goldgrube“ im gleichnamigen Stadtteil hat die Stadt Koblenz große Pläne. Diese Pläne werden dabei nun konkreter, da der Stadtrat mittlerweile darüber entschieden hat, wie die neue Pestalozzischule aussehen soll.

Der Entwurf für die neue Grundschule Pestalozzi
Der Entwurf des Architekturbüros Ternes aus Koblenz für die neue  Grundschule Pestalozzi .


Für den Neubau der Schule als moderne Clusterschule mit Mensa und Sporthalle hatte die Stadt im letzten Jahr einen Architektenwettbewerb ins Leben gerufen. Aus über vierzig Bewerbern wurden zwanzig Architekturbüros eingeladen ihre Entwürfe zu erstellen, die dann im Juli 2021 im Rahmen einer Preisgerichtssitzung geehrt und gekürt wurden. Den Zuschlag für den Neubau bekam letztlich das Koblenzer Architekturbüro Ternes, das unter anderem zurzeit auch den Neubau der Freiherr-vom-Stein-Grundschule in Rauental umsetzt.

Die Pestalozzischule als Clusterschule

Hinter dem Modell „Clusterschule“ steht ein klassenübergreifendes Organisationskonzept, bei dem Lern- und Unterrichtsräume mit den zugehörigen Aufenthalts- und Erholungsbereichen zu einer Einheit, einem so genannten Cluster, zusammengefasst werden. Mobile Trennwände und Raumteiler ermöglichen zudem eine vorübergehende Verbindung der Lernbereiche.

Die Clusterschule bietet so durch die verschiedenen Möglichkeiten eine deutlich flexiblere Unterrichtsgestaltung als die klassische "Flurschule" und ermöglicht es, dass Lernprozesse viel individueller gestaltet werden können. Dies ist ein wichtiger Baustein, um noch stärker auf die unterschiedlichen Bedürfnisse einzelner Schülerinnen und Schüler eingehen zu können.

Auch die neue Pestalozzischule soll allen Kindern gerecht werden und damit den sich wandelenden Rahmenbedingungen von Kindheit und familiärem Alltag Rechnung tragen. Das Bildungsangebot der Schule als Ganztagsschule soll über die Erteilung des lehrplanbezogenen Unterrichtes hinausgehen und den Schülerinnen und Schülern Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten aus anderen Lebensbereichen erfahrbar machen.

Besonderen Wert legt die Stadt Koblenz auch auf die Neugestaltung der Freiflächen und Pausenhöfe, die auf die Bedürfnisse von Grundschulkindern eingehen.

Die Planungen des Architekturbüros

Die Planungen des Architekturbüros Ternes sehen für dabei die Schule einen zusammenhängenden Gebäudekomplex mit drei Teilen vor: einem zweistöckigen Lernbereich, einem Bereich für Verwaltung, Lehrerzimmer und Mensa sowie der Sporthalle.

Die Raumaufteilung im Lernbereich der neuen Schule sieht wie folgt aus: Im Erdgeschoss befinden sich Räume für die Klassenstufen 1 und 2, im Obergeschoss für die 3. und 4. Klasse. Außerdem gibt es einen gemeinsamen, 150 Quadratmeter großen Mittelbereich, der ebenfalls genutzt werden kann.

Die Kommunale Statistikstelle der Stadt Koblenz erwartet für die neue Grundschule bis 2026 mehr als 220 Schülerinnen und Schüler. Der Neubau soll sich daher über insgesamt 1.078 Quadratmeter Nutzfläche erstrecken. Zusätzlich sind für den Ganztagesbereich der Mensa mit Küche sowie Ganztagesräumen weitere 236 Quadratmeter vorgesehen.

Die 528 Quadratmeter große Einfeld-Sporthalle hat als besonderen Clou auf dem Dach ein multifunktionales Spielfeld. Sowohl dieses Spielfeld als auch die eigentliche Sporthalle können separat betreten und so beispielsweise auch von Sportvereinen genutzt werden. Diese Möglichkeit der außerschulischen Nutzung gibt es ebenfalls für den Mensabereich.

Umweltgerechte Ziele beim Neubau

Als Ausdruck des politischen Willens der Stadt Koblenz, umweltgerechte Ziele umzusetzen, besteht die Absicht, Gebäude von besonders hohem ökologischen Wert zu errichten. Dies wird sich dann zukünftig auch in der klimaangepassten Architektur der neuen Pestalozzischule zeigen, die sowohl den sommerlichen als auch den winterlichen Wärmeschutz gewährleistet. Für die Wärmeversorgung der Gebäude ist eine kalte Nahwärmeversorgung geplant. Zudem wird die neue Schule über grüne Fassaden, Photovoltaik und Anschlüsse für E-Mobilität verfügen.

Der Abriss der Oberbergschule

Das für den Bau vorgesehene Gelände mit der ehemaligen Hauptschule Overberg. Mittlerweile ist sie abgerissen.

Auf der für die Pestalozzischule und Sporthalle vorgesehenen 12.600 Quadratmetern großen Grundstücksfläche befand sich bis Oktober 2022 das Gebäude der ehemaligen Hauptschule Overberg. Voraussichtlich Ende 2023 kann dann hier mit dem Bau neuen Schule begonnen werden. Dabei geht die Stadt aktuell von einer Bauzeit von zwei Jahren aus.

Eine neue Kindertagestätte wird ebenfalls auf dieses Grundstück entstehen. Diese neue achtgruppige KiTa Goldgrube soll bis circa Mitte/ Ende 2023 stehen und bietet dann Platz für 180 Kinder. Baubeginn ist hier nach aktuellem Stand im Frühjahr dieses Jahres.  

Insgesamt plant die Stadt Koblenz 8,3 Millionen Euro für die neue Grundschule Pestalozzi zu investieren. Dazu kommen 3,5 Millionen Euro für die Sporthalle sowie 1 Million Euro für den der Abriss der Overbergschule.

Weitere Schritte: Abriss der alten Pestalozzischule und Neubau von Wohnungen

Wenn die neue Schule und die neue Kindertagesstätte fertig sind, kann schließlich die alte Pestalozzischule abgerissen werden. Dieses Grundstück in der Gutenbergstraße und an dem dahinterliegenden Bereich ist mehr als 7.200 Quadratmetern groß und soll vor allem für Wohnbebauung genutzt werden.