Der Neubau am Hilda-Gymnasium ist fertig
Zwei große Baumaßnahmen am Hilda-Gymnasium sind abgeschlossen worden: Nach mehr als drei Jahren Bauzeit sind sowohl der Neubau eines Schulgebäudes als auch die Fassadensanierung an der direkt angrenzenden Turnhalle in der Südallee fertig.
Im Juli 2017 wurde mit den Arbeiten zum Abriss des alten Gebäudes begonnen und eigentlich sollte die gesamte Baumaßnahme viel früher erledigt sein. Die Schwierigkeiten, die ein Abriss und Neubau in einer innerstädtischen, geschlossenen Bebauung mit sich bringt, waren dabei bereits einkalkuliert. Bei einer solchen Baumaßnahme können weder die Baugrundverhältnisse noch die Gründungen der Nachbargebäude vorab so sorgfältig untersucht werden, dass alle Risiken erkannt werden. Bei der Herstellung der Baugrube müssen die Nachbargebäude, beziehungsweise deren Lasten abgefangen und durch spezielle Konstruktionen in den tragfähigen Untergrund abgeleitet werden.
Im Falle des Hilda-Neubaus waren die Herausforderungen aber etwas komplizierter. Die ursprünglich geplante, übliche Vorgehensweise war nicht ausreichend sicher genug und musste deshalb durch eine Bohrpfahlwand und eine Bohrpfahlgründung ersetzt werden. Dies führte sowohl zu einer Verlängerung der Bauzeit, als auch einer Erhöhung der Baukosten.
Der Neubau
Das neue Schulgebäude ist nun den Anforderungen einer gewachsenen Schülerschaft entsprechend um einiges größer als der Altbau. Im Erdgeschoss befindet sich jetzt hinter dem neuen Haupteingang ein Foyer, das als Pausenraum aber auch für kleine Veranstaltungen genutzt werden kann. Auch die Bibliothek wurde vergrößert und um eine Empore ergänzt.
Im ersten und dritten Stock sind jeweils drei Klassenräume und kleine Nebenräume, wie Elternsprechzimmer, Arztzimmer und Materialräume, untergebracht. Im zweiten Stock befinden sich zwei große Naturwissenschaftsräume mit den dazugehörigen Räumen für die Unterrichtsvorbereitung. Eine innovative Lichttechnik, die das Tageslicht mitberücksichtigt, sorgt für eine individuelle Beleuchtung in den Unterrichtsräumen.
Auf dem Dach ist eine klimafreundliche Begrünung vorgesehen. Diese sorgt zum einen für eine verbesserte Wärmedämmung im Winter und somit für die Einsparung von Energiekosten. Zum anderen fungiert sie auch als Hitzeschild im Sommer, so dass das Dach wie eine natürliche Klimaanlage wirkt. Außerdem befindet sich auf dem Dach eine große Lüftungsanlage, die die Raumluft für alle Räume einzeln regelt. Die Luft wird dabei kontinuierlich gemessen und dann entsprechend ausgetauscht. Die Technikräume befinden sich im Keller.
Das neue Schulgebäude ist von außen in Weiß- und Anthrazit-Tönen gehalten. Die Innenwände bestehen aus Sichtbetonplatten im Industrie-Stil, welche durch vereinzelte Farbakzente aufgewertet werden. Die Sichtbetonflächen sind weniger pflegeintensiv als die üblichen weißen Wände in Schulklassen. Und natürlich wurde auch an die Barrierefreiheit gedacht und für das neue Gebäude ein Fahrstuhl errichtet, der ebenfalls von der Turnhalle aus erreichbar ist.
Das S1-Gebäude mit Turnhalle
Eines dieser direkt angrenzenden Gebäude ist das S1-Gebäude, welches neben der Turnhalle auch eine große Anzahl von Klassenräumen besitzt. An deren Fassade aus den Sechzigerjahren musste schon vor einigen Jahren die darauf befindlichen Platten entfernt werden, da es Probleme mit der Statik des Gebäudes gab.
Diese Fassade wurde nun unter einem energetischen Aspekt gedämmt und saniert. Sie bekam neue Elemente aus verschiedenen Materialien, unter andrem helles Aluminium und, im Bereich des Sockels, Platten aus Faserzement. Dieser Zement ist robust gegen Vandalismus und sieht auch in vielen Jahren noch gut aus.
Im Frühjahr 2021 wurde das neue Gebäude an die Schule übergeben. Die Klassenräume im S1-Gebäude standen der Schule zu jedem Zeitpunkt der Sanierungsarbeiten uneingeschränkt zur Verfügung.
Insgesamt kosten beide Bauprojekte zusammen circa 6,8 Millionen Euro. Von den rund 6 Millionen, die für den Neubau eingeplant sind, übernimmt das Schulbauprogramm von Rheinland-Pfalz Kosten in Höhe von 60 Prozent. Die energetische Sanierung der Turnhalle kostet etwa 800.000 Euro. Diese werden zu circa 90 Prozent aus Mitteln des kommunalen Investitionsprogramms des Landes finanziert.
Und auch nach diesen beiden Großprojekten stehen weitere Baumaßnahmen am Hilda-Gymnasium an, so wird das Gebäude, in dem sich die Umkleidekabinen für den Sportunterricht befinden, um einen Anbau erweitert.