Die Bestandsaufnahme des Kaiser-Wilhelm-Denkmals geht weiter
Das 36 Meter hohe Denkmal von Kaiser Wilhelm I (1797-1888) am Deutschen Eck wurde im Jahr 1895 auf einer eigens aufgeschütteten Landzunge am Zusammenfluss von Rhein und Mosel errichtet und 1897 fertiggestellt. Nach der Zerstörung des Denkmals im Zweiten Weltkrieg wurde im Jahr 1993 eine Nachbildung des Reiterstandbildes wieder auf den Sockel gehoben.
Nachdem bereits im vergangenen Jahr das Denkmal per Drohne und Laser fotografiert und vermessen wurde, kam Mitte Dezember ein Ingenieurbüro mit Hubsteiger und Industriekletterern an das Deutsche Eck. Ihre Aufgabe: Die genaue Untersuchung und Bestandsaufnahme des „Kaisers“. In der dritten Adventswoche, vom 12. bis 16. Dezember, wurde dazu das Denkmal für Besucher gesperrt.
Die Untersuchung durch die zwei Mitarbeiter des Ingenieurbüros sowie der zwei Industriekletterer war notwendig, da die Witterung dem Bauwerk über die Jahre doch zugesetzt hat. Viele Fugen sind beschädigt und zum Teil ausgewaschen, so dass in vielen kleine Pflanzen und, in einem Fall, sogar ein größerer Strauch wuchert. Wenn Wasser in die Fugen eintritt, kann es außerdem auch durch Frost zu Rissen an den Steinen selber kommen.
Die Schäden werden fotografiert und auf einer Karte genau markiert. So ergibt sich ein detailliertes Gesamtbild vom Zustand des Denkmals. Weitere, konkrete Arbeitsschritte sind zurzeit noch nicht geplant. Die Schadenserfassung dient zunächst als Grundlage für weitere Überlegungen und Maßnahmen.
Vorarbeit durch Drohen-Vermessung und Laserscan
Bereits Ende Mai/ Anfang Juni 2021 hatte das Amt für Stadtvermessung und Bodenmanagement das Denkmal per Drohe und Laserscan hochauflösend fotografiert und vermessen.
Bei den Vermessungsflügen wurden 935 Einzelbilder (Bildgröße 6000x4000 Pixel) gemacht. Die Bildüberlappung betrug dabei ca.70 Prozent. Aus diesen Einzelbildern wurden 240 Millionen 3D-Einzelpunkte gerechnet und so ein 3D-Modell erstellt. Auf Grund der Datenmenge betrug die Rechenzeit des Computers rund vier Tage bei einer durchgehenden Laufzeit.
Neben der Drohe kam als zweites Messsystem der Laser zum Einsatz. Bei dieser Vermessung sind ca. 3 Milliarden Einzelpunkte erfasst worden, mit denen dann ebenfalls ein 3D-Modell des Denkmals erstellt wurde.
Die Daten aus beiden Messsystemen wurden anschließend punktgenau übereinandergelegt. Das letztlich so entstandene 3D-Modell des Denkmals zeigt detailliert die Schäden von Witterungseinflüssen und Hochwasser und lieferte die Grundlage für die aktuellen Bestands- und Schadenskartierung durch das Ingenieurbüro.