Planzeichnung

Umwelt und Planung

Restaurierungsarbeiten an Fort Asterstein beginnen

Nach der Fertigstellung der Festungsparks Asterstein, Kaiser Alexander und Kaiser Franz wird nun mit den Instandsetzungsarbeiten am Torhaus des Fort Asterstein ein weiterer Schritt zur Wiederbelebung der „Festung Koblenz und Ehrenbreitstein“ getan.

Das Torhaus der Festung Asterstein: Hier entsteht ein Informationszentrum. 

Das Fort Asterstein liegt südlich von Ehrenbreitstein in dem nach ihm benannten Stadtteil Asterstein und war Teil der preußischen Festung Koblenz. Errichtet wurde die Verteidigungsanlage in den Jahren 1819 bis 1826. In den 1920er Jahres wurde das Fort teilweise abgerissen, nur noch das Reduit, der innere Verteidigungs- und Kasernenbau, ist vollständig erhalten geblieben. Das vor dem Reduit liegende Torhaus des Forts ist weitgehend erhalten geblieben, weist aber trotzdem große Schäden am Dach sowie am Mauerwerk auf.  

Das Entwicklungsprogramm „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) fördert das Vorhaben mit 250.000 Euro.

Arbeiten am Torhaus

Nun soll das Torhaus der Festungsanlage in seinem jetzigen Zustand instandgesetzt und zukünftig zu einem zentralen Anlaufpunkt für interessierte Besucher werden. Hier entsteht ein Informationszentrum, in dem über die „Festungsstadt Koblenz“, also alle Koblenzer Festungswerke und deren Parks, sowie die Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal informiert wird. Dies soll zum einen über Modelle der einzelnen Festungsanlagen, als auch über Informations-Schaukästen erfolgen, in denen Details der geplanten Bauausführungen, Ergebnisse der Bauforschung und mögliche Nutzungskonzepte der Festungswerke dargestellt werden. Ein Flachbildschirm bietet zudem die Möglichkeit, Filmbeiträge und Informationsdokumentationen automatisiert ablaufen zu lassen.

Der Zutritt zum Torhaus erfolgt zukünftig über eine Rampe barrierefrei über den ursprünglichen Toreingang. Voraussichtlich im ersten Quartal dieses Jahres werden die Erd- und Rodungsarbeiten zu dem Bauprojekt beginnen. Nach Abschluss der Instandsetzungsmaßnahmen der Festungsanlage wird das Torhaus in das Gesamtnutzungskonzept des Forts Asterstein integriert. Die Kosten für die Restaurierung des Torhauses werden sich auf circa 860.000 Euro belaufen. Das rheinland-pfälzische Entwicklungsprogramm „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) fördert das Vorhaben mit 250.000 Euro, die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ mit 30.000 Euro. Für die umfangreichen Baumaßnahmen sind aktuell zwei Jahre vorgesehen, so dass nach jetzigem Stand im Jahr 2024 mit der Fertigstellung zu rechnen ist.

Restaurierung des Reduits und Revitalisierung des Innenhofs

Luftbild von Fort Asterstein: Links die Traditoren, anschließend das kreisrunde Reduit sowie das Torhaus (eingerüstet).

Neben dem Torhaus werden auch das Reduit, der innere Verteidigungs- und Unterkunftsbau des Festungwerks, sowie der dazugehörige 500qm große Innenhof instandgesetzt und revitalisiert – also saniert im Sinne des Denkmalschutzes. Ein europaweites Vergabeverfahren dazu, das heißt eine Ausschreibung für die Planungsleistungen zur strategischen Weiterentwicklung des Reduits, läuft gerade.





Tatkräftige Hilfe durch das THW 

Im Zuge der Vorbereitungen für die Restaurierung des Reduits müssen auch noch Bestandsuntersuchungen am Gebäude durchgeführt werden. Der Rundbau des Reduits besitzt Richtung Festung Ehrenbreitstein zwei zweigeschossige Traditoren, von denen der linke starke Risse und eine Setzung aufweist. Traditoren sind Gebäude, in denen Geschütze standen, die verdeckt und von Angreifern nicht sofort zu erkennen waren.

Die Schäden an diesen Traditoren bedürfen einer genauen Untersuchung. Da im Erdgeschoss und Keller des Reduits sowohl historische als auch jüngere Baumaterialien lagerten, mussten diese, zur Vermeidung von Gefährdungen, vor Beginn der Untersuchungen weggeräumt werden – wegen der Schäden am Traditor eine anspruchsvolle und nicht ungefährliche Aufgabe.

Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverbandes Koblenz bei den Räumungsarbeiten im Fort Asterstein.

Erfreulicherweise konnte das Zentrale Gebäudemanagement der Stadt Koblenz hierfür das Technische Hilfswerk (THW) als Partner gewinnen. Nach der Begutachtung eines Bausachverständigen des THW war klar, wo Sicherungen einzubauen waren, um die Räumung angehen zu können.

15 Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverbandes Koblenz waren dann Ende November letzten Jahres drei Tage lang im Fort Asterstein im Einsatz. Sie sicherten einen kritischen Durchgang, den Abgang in den Keller des Traditors links sowie den Einstieg in die Zisterne im Traditor rechts. Parallel dazu bargen sie in Absprache mit der Unteren Denkmalschutzbehörde historische Baumaterialien, damit diese gesichert und später als Baumaterial für die Restaurierung des Forts genutzt werden können. Dank der tatkräftigen Amtshilfe durch das THW ist die Stadt Koblenz auf dem Weg zur Restaurierung und Öffnung des Forts Asterstein ein gutes Stück vorangekommen. Ziel ist es, mit der Restaurierung von Fort Asterstein und den weiteren Festungsanlagen einen besonderen Beitrag zur Bundesgartenschau 2029 zu leisten.