Edelkastanie

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    Merkmale

    • Höhe: 20-30 m
    • Stamm: Der Stamm wächst sehr gerade.
    • Blätter: Das Laub hat eine ledrig glänzende Oberfläche und einen stachelig gezähnten Blattrand. Im Herbst nehmen die bis zu 25 cm langen Blätter eine gelbe Färbung an.
    • Blüte: Die weißen, Kätzchen-artigen Blüten werden im Frühjahr durch Bienen und Wind bestäubt. Männliche und weibliche Blüten finden sich an ein- und demselben Baum.
    • Frucht: Die Kastanie schmeckt nicht nur Menschen, sondern auch Eichhörnchen, Eichelhäher und Co. Doch sie weiß sich zu wehren: Ihre stachelbewehrte Hülle muss bei ihrer Reife im Oktober erst einmal überwunden werden.
    • Rinde: Zunächst ist sie glatt und olivbraun, später wird sie rissig und gräulicher.
    • Alter: Edelkastanien können bis zu 600 Jahre alt werden. Ab 100 Jahren sind sie allerdings meist schon hohl. Ihr Holz ist dann nicht mehr gut zu verwenden, aber Kastanien kann man noch immer ernten und viele Waldtiere finden in den Stämmen ihre Wohnung.

    Standort

    Wo Wein wächst, da wächst auch die Edelkastanie. In warmen Lagen mit lockeren Böden findet sie alles, was sie braucht. Auch Trockenheit ist dort kein Problem für sie. Nasse „Füße“ mag sie gar nicht: Bei Staunässe drohen Pilzkrankheiten in der Wurzel. Auch auf Kalk und schweren Ton verzichtet sie lieber.

    Verbreitung

    Ihren Ursprung hat die Edelkastanie in Kleinasien, wo sie schon etwa ab dem 8. Jahrhundert vor unserer Zeit angebaut wurde. Bei uns in Mitteleuropa kam sie aber erst später durch die Römer an. Für eine „neue“ Baumart ist die Edelkastanie also schon ziemlich lange bei uns. Darum nennt man sie nicht „Neophyt“, sondern „Archäophyt“. Mittlerweile ist sie in Südeuropa und dem Mittelmeerraum weit verbreitet. In Deutschland hält sie sich an Weinbaugebiete. In Europa gibt es keine andere Kastanien-Art. Auch die Rosskastanie ist in Wahrheit gar keine. Dabei sehen ihre Früchte denen der Esskastanie zum Verwechseln ähnlich!

    Verwendung

    Seit die Römer diesen Baum mit sich brachten, ist seine Frucht, die Marone, als Leckerbissen bekannt. Bevor die Kartoffel in Europa Einzug hielt, war die Kastanie in manchen Regionen der unangefochtene Getreide-Ersatz. Auch heute noch wird sie in der Küche in endlosen Variationen verwendet. Doch die Baumart kann noch mehr: Als Bienenweide im Frühling liefert sie den Rohstoff für Honig. Auch ihr Holz wurde schon immer für viele Zwecke genutzt. Rebpfähle, Fässer, Lawinenverbauung, Spielgeräte, Möbel, Brennholz und früher sogar Rinde zum Gerben von Leder. Das dauerhafte Holz mit seiner schönen Farbe hält es auch im Außenbereich aus.

    Gefährdung

    Keine Baumart kommt ganz ohne „Wehwehchen“ davon, auch die Edelkastanie nicht. Am meisten Sorge bereitet Förstern der Kastanienrindenkrebs. Das ist ein ostasiatischer Pilz, der 1992 über Amerika eingeschleppt wurde. Er befällt die lebenswichtige Schicht unter der Borke eines Kastanienbaumes und bringt ihn zum Absterben. Durch die trocken-heißen Sommer kann der Befall noch gefördert werden. An Behandlungsmöglichkeiten wird geforscht, denn wäre der Rindenkrebs nicht, könnte die Edelkastanie eine Klimawandel-Gewinnerin sein.


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