Planzeichnung

Umwelt und Planung

Saarplatz

Benennung

September 1934 (Saarplatz);

Erläuterung

Die Straßenbenennung erfolgte etwa im September 1934 und stand augenscheinlich im Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Propaganda für den Anschluss des Saargebiets an das Deutsche Reich. Im Januar 1935 fand eine Volksabstimmung darüber statt, ob das Saargebiet an Deutschland zurückfallen, an Frankreich angeschlossen oder die Mandatsverwaltung durch den Völkerbund weiterhin bestehen bleiben sollte. Zu Propagandazwecken hatte die NSDAP am 26. August 1934 eine „Saar-Treuekundgebung“ mit Adolf Hitler auf der Festung Ehrenbreitstein veranstaltet.

Ursprünglich war die Straßenbezeichnung Saarplatz ideologisch motiviert. Vor dem Hintergrund der heutigen deutsch-französischen Freundschaft symbolisiert die Straßenbezeichnung die geographische Verbindung zwischen diesen beiden ehemals verfeindeten europäischen Staaten.

Erinnerungskultur

Der Stadtrat hatte der Verwaltung den Auftrag gegeben, alle Koblenzer Straßennamen auf eine Belastung hinsichtlich der Namensgebung zu prüfen. In einer dezernatsübergreifenden Projektgruppe wurden alle Koblenzer Straßennamen auf den historischen Hintergrund der Benennung überprüft. Hierbei kam die Projektgruppe zu dem Ergebnis, dass eine NSDAP-Mitgliedschaft, Propagandatätigkeit oder amtliche Tätigkeit für die NSDAP, ihre Vertreter oder nahestehende Organisationen noch kein ausreichender Grund für eine Straßenumbenennung darstellt. Allerdings würde unter den heutigen, d. h. strengeren Maßstäben als zum Zeitpunkt der Benennung, eine solche Straßenbenennung nicht mehr erfolgen. Auch von einer aus ideologischen Gründen in der NS-Zeit erfolgten Benennungen würde heute in allen Fällen abgesehen werden