Planzeichnung

Umwelt und Planung

Heiße Tipps für kalte Tage

Wenn die Temperaturen draußen sinken, steigt unser Bedarf an Wärme und Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden. Doch wie kann man effizient heizen, ohne dabei hohe Energiekosten zu verursachen? 

Mit den richtigen Tipps und Tricks lässt sich nicht nur ein gemütliches Zuhause schaffen, sondern dabei gleichzeitig Energie sparen. Das tut nicht nur unserem Geldbeutel sondern auch der Umwelt und dem Klima gut. 

Teetasse mit heißem Tee

Die passende Raumtemperatur:

Bevor Sie die Heizung einschalten, sollten Sie beachten, welche Räume entsprechend ihrer Nutzung beheizt werden sollten: 

  • Wohnräume, Arbeitszimmer: 19 - 20 °C
  • Schlafzimmer: 16 - 17 °C
  • Bäder (bei Nutzung): 20 - 22 °C
  • Kinderzimmer: 19 - 21 °C
  • Küche: 17 - 18 °C
  • Flure: 16 °C

Raumtemperatur nicht unter 16 °C absinken lassen, sonst droht Schimmel?

Oftmals wird davon abgeraten, die Raumtemperatur nicht unter 16 °C sinken zu lassen, da so das Schimmelrisiko steigen würde. Das ist pauschal nicht richtig, da es auch davon abhängt, wie hoch die jeweilige Raumluftfeuchte ist.

Räume mit geringer Luftfeuchte können also auch kälter sein als 16 °C, ohne ein Schimmelrisiko zu verursachen. Wichtig hierbei: Immer die Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen schließen, sonst kann die feuchtere Luft aus einem wärmeren Raum in den kälteren Raum gelangen. 

(Quelle: verbraucherzentrale-rlp.de/20 Prozent weniger Heizenergie Nr.2)


Das Heizungsthermostat richtig einstellen:

Im Thermostatkopf der Heizung sitzt ein integrierter Temperaturfühler, welcher die eingestellte Wunschtemperatur mit der Raumtemperatur vergleicht und entsprechend beheizt. Ein weitverbreiteter Irrglaube hierbei: Der Raum wird schneller warm, wenn die höchste Stufe eingestellt wird! 

Bei einem Standard-Thermostat entsprechen die Stufen nämlich einer gewünschten Raumtemperatur:

 

Anleitung zur richtigen Bedienung des Heizungsthermostats
  • Schneeflocke (Frostschutz): ca. 7 °C
  • Stufe 1: ca. 12 °C
  • Stufe 2: ca. 16 °C
  • Stufe 3: ca. 20 °C
  • Stufe 4: ca. 24 °C
  • Stufe 5: ca. 28 °C 

Stellen Sie also die Stufe immer nur der entsprechenden gewünschte Temperatur ein. Bei einer höheren Stufe wird nicht schneller geheizt, sondern nur länger und damit Energie verschwendet. 

(Quelle: verbraucherzentrale-rlp.de/20 Prozent weniger Heizenergie Nr.2)

Alles weitere über Heizungs-Thermostate und den Austausch erfahren Sie hier.



Die richtigen Heizzeiten:

Nachts ist der Wärmebedarf niedriger als tagsüber, weshalb eine Nachtabsenkung ratsam ist und beim Sparen helfen kann. Während der Schlafenszeiten ist es daher ratsam, die Heiztemperatur abzusenken. In einem Altbau kann eine Nachtabsenkung den Energieverbrauch sogar um 5 - 10 % verringern

Bei einer Zentralheizung kann die Nachtabsenkung am zentralen Heizungsregler eingestellt werden. Sofern programmierbare Thermostate vorhanden sind, kann die Nachtabsenkung auch dort für feste Uhrzeiten eingestellt werden.  

Bei Abwesenheit tagsüber ist es ebenfalls sinnvoll, die Raumtemperatur zu reduzieren, z.B. während der Arbeitszeit.

Hierbei gilt: Je schlechter die Dämmung des Gebäudes und je länger die Abwesenheit, desto höher ist die Energieeinsparung. Sollten Sie das Haus oder die Wohnung nur für eine kurze Zeit verlassen, ist eine Absenkung allerdings nicht notwendig. 

Beachten Sie, das Heiz-System im Winter nie ganz abzuschalten, sondern stets auf "Frostschutz" zu stellen (Schneeflocken-Symbol). 

(Quelle: verbraucherzentrale-rlp.de/"20 Prozent weniger Heizenergie" Nr.2)

Weitere nützliche Tipps: 

  • Heiz-Effizienz steigern und Wärmeverluste verringern

    Damit die Heizung die Wärme richtig an den Raum abgibt, sollten Heizflächen freigehalten werden. Heizkörper sollten also nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt werden, damit sich die Wärme dort nicht staut. Möbel sollten mind. 30 cm Abstand zur Heizung haben und Vorhänge sollten oberhalb der Heizkörper enden. Auf eine Verkleidung der Heizkörper sollte ebenfalls verzichtet werden. 

    Der Wärmeverlust über die Fenster kann nachts durch das Schließen der Vorhänge und Rollläden verringert werden. Besonders bemerkbar macht sich dieser Effekt bei großen und schlecht isolierten Fenstern. 

    Quelle: verbraucherzentrale-rlp.de/"20 Prozent weniger Heizenergie" Nr.3

  • Heizkörper entlüften

    Bei einer Heizungsanlage kann während des Betriebs Luft in den Heizkreislauf gelangen, was dazu führen kann, dass sich im oberen Bereich der Heizkörper die Luft sammelt und der Heizkörper dort kalt bleibt. Wird der Heizkörper nicht ganz warm, kann dies bei Einstellung einer höheren Stufe oder Vorlauftemperatur einen höheren Energieverbrauch verursachen. Damit die Heizung effizienter läuft, ist es daher ratsam, die Heizkörper regelmäßig zu entlüften.

    Hier gilt zu beachten: Die Energie-Einsparung durch das Entlüften bezieht sich immer auf das gesamte Heizsystem und macht sich daher nur indirekt in den einzelnen Räumen bemerkbar. Hinzu kommt, wenn die Heizkörper sehr häufig entlüftet werden müssen, kann dies ein Hinweis auf Undichtheiten im Verteilsystem sein. 

    Quelle: verbraucherzentrale-rlp.de/"20 Prozent weniger Heizenergie" Nr.3

  • Energiesparendes Lüften

    Auch im Winter müssen Wohnungen regelmäßig gelüftet werden, um frische Luft reinzulassen oder Feuchtigkeit aus den Räumen zu befördern. Ist die Wohnung nämlich zu feucht, kann Schimmel entstehen und durch Sauerstoffmangel werden wir müde oder bekommen Kopfschmerzen. 

    Um energiesparend zu lüften, muss also bedarfsgerecht gelüftet werden. Das bedeutet im Winter: nur so viel wie nötig lüften. Ein Hygrometer (Feuchtigkeitsmessgerät) kann in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit helfen, die notwendige Lüftungsdauer und -häufigkeit zu ermitteln. Denn eine zu hohe Raumluftfeuchte erkennen die meisten erst durch das Entstehen von Schimmel. Als Faustregel kann man sich merken: In der Heizperiode sollte die relative Luftfeuchte unter 50 % und bei Minustemperatur sogar unter 40 % liegen. 
    Ein weiteres Indiz für zu hohe Luftfeuchtigkeit sind von innen beschlagene Fenster

    Kipplüftung oder Stoßlüften?
    Stoßlüften, also kurzes Lüften mit ganz geöffnetem Fenster sorgt für schnellen Austausch der Luft, wohingegen der Lüftungsprozess bei Kipplüftung langsamer abläuft. Doch welche Methode ist nun ratsamer im Winter. Tatsächlich ist der Energieverbrauch für das Wiederaufheizen bei derselben Luftmenge durch das Lüften mit beiden Methoden der gleiche. Ein Mehrverbrauch entsteht nur dann, wenn das Fenster wesentlich länger gekippt bleibt und dabei mehr Luftmenge ausgetauscht wird als beim Stoßlüften. 
    Ein Problem bei der Stoßlüftung ist, dass die Feuchtigkeit nicht so gut und nachhaltig abgeführt werden kann. Daher ist es in Räumen mit zu hoher Luftfeuchtigkeit, z.B. dem Wäscheraum, ratsam, beide Methoden zu kombinieren. Das Fenster sollte zunächst komplett geöffnet werden und daraufhin für eine längere Zeit, etwa 2 - 3 Stunden auf Kipp bleiben, damit die restliche Feuchtigkeit nach draußen gelangt. Zusätzlich sollte der Heizkörper auf einer niedrigen Stufe weiterlaufen, damit die Luftfeuchtigkeit schneller sinkt. Wichtig ist, die Tür dabei zu geschlossen zu halten. 

    Heizung abstellen beim Lüften?
    Wenn die Fenster für längere Zeit ganz geöffnet werden, sollte der Heizkörper abgestellt werden. Bei kurzem Lüften ist der Einspareffekt durch das Abschalten nur gering. 

    Quelle: verbraucherzentrale-rlp.de/"20 Prozent weniger Heizenergie" Nr.5

  • Zugluft stoppen

    Um Zugluft zu beseitigen, sollten Fenster und Türen richtig abgedichtet werden. Mit Dichtungsbändern kann mit wenig Kostenaufwand Abhilfe geschaffen werden. Im Handel findet sich eine Vielzahl an Dichtungsbändern aus Schaumstoff, wobei Profildichtungen eine bessere Haltbarkeit vorweisen, allerdings etwas teurer sind. Bei Zugluft unter Türen helfen Bürsten- oder Absenkdichtungen

    Ob Fenster oder Türen dicht schließen, können Sie mit einem dünnen Blatt Papier prüfen. Klemmen Sie dieses zwischen Rahmen und Flügel und versuchen Sie, es herauszuziehen. Gelingt das nicht, ist das Fenster ausreichend dicht. 

    Quelle: verbraucherzentrale-rlp.de/"20 Prozent weniger Heizenergie" Nr.6

  • Einfache Dämmmaßnahmen 

    Dämmung der Rollladenkästen:
    Mit passgenau zugeschnittenen Dämmplatten kann der Rollladenkasten von innen an allen Seiten gedämmt werden. Um Zugluft zu vermindern, sollte die Gurtdurchführung zudem mit einer Bürstendichtung nachgerüstet werden und alle Fugen am Revisionsdeckel abgedichtet werden. 

    Dämmung der Heizkörpernischen:
    Bei alten Gebäuden befinden sich die Heizkörper oft in sogenannten Heizkörpernischen, damit die Heizkörper wenig Platz einnehmen. Diese führen allerdings zu einem hohen Energieverlust, da die Außenwände in diesem Bereich deutlich dünner sind. Daher sollten sie von innen rundum mit Dämmplatten versehen werden. Bei einem Austausch der Heizkörper ist es zudem ratsam, den neuen Heizkörper nach vorne zu setzen. 

    Quelle: verbraucherzentrale-rlp.de/"20 Prozent weniger Heizenergie" Nr.7

  • Heizungspumpe austauschen

    Heizungsumwälzpumpen fördern das Heizungswasser vom Wärmeerzeuger zu den Heizkörpern. Alte und nicht regelbare Umwälzpumpen sind mit einer Leistung von 60 bis 100 Watt ein großer Stromverbraucher im Haus. Moderne Hocheffizienzpumpen sind elektronisch geregelt, haben eine Leistung von etwa 15 Watt und verbrauchen deutlich weniger Strom. Die Investitionskosten liegen bei ca. 400 bis 500 € inklusive Montage. 

    Quelle: verbraucherzentrale-rlp.de/"20 Prozent weniger Heizenergie" Nr.9

Förderprogramme

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude - Einzelmaßnahmen (BEG EM) (Zuschuss, Darlehen): 
    Unterstützung der Sanierung an Bestandsgebäuden mit Einzelmaßnahmen zur Verbesserung des energetischen Niveaus der Gebäude
    Gefördert werden: Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle, Anlagentechnik (außer Heizung), Anlagen zur Wärmeerzeugung (Heizungstechnik), Heizungsoptimierung, Fachplanung und Baubegleitung 
    Details finden sie hier

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) – Ergänzungskredit – Wohngebäude (Darlehen):
    Die KfW Bank unterstützt die Finanzierung von Sanierungsvorhaben an Wohngebäuden, die auf Grundlage der Bundesförderung für effiziente Gebäude - Einzelmaßnahmen (BEG EM) (siehe oben) eine Zuschussförderung erhalten
    Details finden Sie hier

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) – Heizungsförderung für Privatpersonen – Wohngebäude (Zuschuss):
    Unterstützung von Maßnahmen zur Heizungssanierung an Bestandsgebäuden zur Verbesserung der Energieeffizienz 
    Details finden Sie hier

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude - Wohngebäude (BEG WG) (Darlehen):
    Förderfähig sind der Ersterwerb sowie die Sanierung von Wohngebäude zu Effizienzhäusern 
    Details finden Sie hier